Der Hobbit: Übersetzungen (Scherf vs. Krege)

Alles rund um die Person J.R.R. Tolkien, Biographie des Autors, Inhaltliches zu Tolkiens Werken, Fragen zu Mittelerde, deutsche Übersetzungen (Carroux, Krege, Scherf & Co.)

Der Hobbit: Übersetzungen (Scherf vs. Krege)

Beitragvon anaqi » Sa, 17 Jul 2004, 21:44

Ist zwischen der alten Übersetzung und der neuen von Wolfgang Krege ein großer Unterschied?Lohnt es sich,diese Variante auch zu lesen?Und welche Ausgabe ist für wen empfehlenswert,z.B.für ne Neueinsteigerin
Hoffe auf :idea:
Danke
anaqi
 

Beitragvon knechtodawas » So, 18 Jul 2004, 2:48

Die Unterschiede:
Alte Version: Gutes Deutsch, aber seltsame Begriffe, die so gar nicht in Tolkiens Universum passen.
Neue Version: Alles angepasst. Stich heißt Stich, aber Kreges (Übersetzers) Sprachgefühl ist daneben.
Beide haben ihre Vorteile.
Er war der geborene Maler. Keiner von den ganz großen natürlich; und doch hat ein Blatt von Tüftler seinen eigenen Reiz.
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Beitragvon silima » Mo, 19 Jul 2004, 0:11

am besten beide lesen, mir hats nicht geschadet...
ab jetzt darf ich auch in den USA alkohol trinken... gut, dass ich hier wohne ;-)
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Beitragvon Leprechaun » Mo, 19 Jul 2004, 20:08

Im Grunde ist es wohl egal, welche Ausgabe vom Hobbit man liest.

Was mich bei der Übersetzung von Walter Scherf aber wirklich jedesmal stört ist "Mister Beutlin". Ich finde "Herr Beutlin" irgendwie gelungener.

Au weia, ich habe gerade Krege favorisiert... :oops:
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Beitragvon silima » Mo, 19 Jul 2004, 20:14

der krege-hobbit IST nun mal besser, da gibts nicht arg viel dran zu rütteln. deswegen durfte er ja auch über den HdR herfallen, wir wissen ja mit welchen konsequenzen. die perfekte ausgabe ist immer noch die jubiläumsausgabe, da hat man das beste von allen übersetzungen beeinander!
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Beitragvon Ciriel » Di, 20 Jul 2004, 6:34

@ silima
Ob Krege besser ist, silima, halte ich beim Hobbit immer noch für Geschmackssache. Okay, ich gebe zu, daß ich ihn nie gelesen habe, aber ein Freund von mir hat sich mehrmals über die unpassende Wortwahl (er sagte was von "durchgeknallten Herren") beklagt. Und ehrlich gesagt ist ja zum Teil "nur" Prinzip, aber solange ich die Wahl habe, nehme ich lieber Scherf (auch mit Fehlern und anderen Namen) als mir einen Krege zu kaufen. Das mag engstirnig sein - in dem Punkt stehe ich dazu. :D

@leprechaun
Dieses "Mister Beutlin" ist noch ein Überbleibsel aus der ersten deutschen Übersetzung von 1957. Dort hieß Bilbo auch noch Baggins und die Orks "Kobolde". Beim Vergleich wars mal lustig: Überall stand in einer neuen Ausgabe (2002) "Ork", und dann, im Kapitel, in dem Bilbo gerade Golum entkommen ist und über den Verlust seiner Knöpfe traurig ist, steht wieder was von Kobolden. Ich habe sehr grinsen müssen. Das "Mister" ist also nicht der einzige "Fehler", der "überlebt" hat.
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Beitragvon Mark » Fr, 03 Sep 2004, 14:55

Ich habe diesen Thread ins Werke-Forum verschoben, weil es ja hier um inhaltliche Unterschiede der verschiedenen Übersetzungen geht, nicht um Sammelfragen.

Ich persönlich mag die Hobbit-Übersetzung von Scherf lieber, wobei ich zugeben muß, daß ich Krege nur in Auszügen gelesen habe. Krege bemüht sich sicherlich, dem Original näherzukommen, aber er hat einfach keinen schönen Schreibstil. Scherf nimmt sich vielleicht mehr Freiheiten heraus und macht sicher auch mal Fehler, aber viele seiner Formulierungen sind so schön, daß ich sie schon halb auswendig kann. "Mein" Hobbit wird, was das Deutsche angeht, immer der von Scherf bleiben.
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Beitragvon Gandalf » So, 05 Sep 2004, 20:46

@Mark
Und welche von den beiden Scherf-Varianten magst du am liebsten?
Die originale mit den englischen Namen, oder die überarbeitete mit den eingedeutschten?
Es sind ja nicht nur einfach die Namen übersetzt worden, sondern auch die eine oder andere Formulierung ist überarbeitet worden.
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Beitragvon Ciriel » So, 05 Sep 2004, 21:04

@Gandalf
Da mußt Du schon genau sagen welche Änderung. :) So wie ich an meine Kapitelvergleich denke (sind nur einige Kapitel und mehr möchte ich im Moment dazu auch nicht sagen), dann denke ich eher an 17 Überarbeitungen. :) Zumindest ist im Vergleich von 1957 zu 2002 beinahe jeder Satz geändert worden.

Und was mich angeht (wenn ich mich hier mal einmischen darf): "Besser" ist 2002, aber auch 1957 hat einen ganz eigenen Charme, der mir ebenfalls gut gefällt.
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Beitragvon Mark » So, 05 Sep 2004, 21:14

@ Gandalf

Ich finde die neuere Scherf-Variante besser, weil dort eine Menge Formulierungen geglättet worden sind.
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Beitragvon Gandalf » Mo, 06 Sep 2004, 5:56

@Ciriel
Ups, Ich wusste gar nicht, das jede zweite Auflage des Hobbits sprachlich überarbeitet wurde :shock: , ich habe nur eine neuere und die Erstausgabe gelesen, und da ist der Unterschied sehr deutlich.

@Mark
"Runder" finde ich auch die neuere Ausgabe.
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Beitragvon Ciriel » Mo, 06 Sep 2004, 6:07

@Gandalf
Ja, stimmt, dann ist der Unterschied sehr deutlich. Als ich das das erste Mal gesehen habe, habe ich auch Bauklötze gestaunt. Aber meine alte "Zwischenausgabe" (von 1988?) ist teilweise sprachlich wieder anders. Sie haben also anscheinend öfter daran gebastelt. :)

Oh, danke! "Runder" und "geglättet"... das waren die Wörter, die mir fehlten. :)
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Beitragvon Mark » Mo, 06 Sep 2004, 7:00

Es stimmt zwar, daß an der Scherf-Übersetzung mehrfach "herumgebastelt" wurde, aber man dennoch kann grundsätzlich von zwei Hauptversionen sprechen: Erstens die Übersetzung von 1957, wo die Namen z.T. noch nicht eingedeutscht sind, und zweitens die umfassende Neubearbeitung von 1971, als der Hobbit zum erstenmal bei Bitter herauskam. Alle weiteren Scherf-Hobbits beruhen auf dieser 1971er Variante. Es hat dann später noch weitere kleinere Änderungen gegeben, aber die waren bei weitem nicht so gravierend wie der Wechsel zwischen 1957er und 1971er Version, denn da blieb buchstäblich kein Stein auf dem anderen. Zwischen diesen beiden Scherf-Hauptversionen bestehen ohne Übertreibung Tausende von Unterschieden. Wie Ciriel schon sagte, es wurde in fast jedem Satz irgendwas geändert.
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Beitragvon Der Alte Tuk » So, 12 Sep 2004, 0:06

Und trotz aller Änderungen bleibt die Übersetzung miserabel. 8)
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