Ich denke immer noch, daß das Böse ein Teil dessen war, was Iluvatar sich gedacht hatte.
Und zwar findet sich als erstes, gleich im ersten Satz „Der Musik der Ainur“ (Sil, Ainulindale) ein Hinweis.
Dort steht „Ainur, die Heiligen, Sprößlinge
seiner Gedanken“. Es steht eindeutig dort, das die Ainur
seinen eigenen Gedanken entstammen.
Melkor ist ein Ainur und damit ein Spößling von Iluvatars Gedanken. Ergo, all das was er tut, muß in gewisser weise schon Teil von Iluvatars urspünglichen Gedanken und Vorstellungen gewesen sein (er hat
vorausgesehen um Mellons Worte zu benutzen).
Ein zweiter Hinweis findet sich, in dem was Iluvatar sagt, nachdem das dritte Thema angestimmt wurde. Hier sagt er: „Und du Melkor, sollst sehen, kein Thema kann gespielt werden, das nicht
in mir seinen tiefsten Grund hätte, noch kann das Lied einer ändern, mir zum Trotz.“
Melkor kann nur das spielen, was in Iluvatar „seinen tiefsten Grund“ hat. Er kann nur das machen, was er vorgegeben bekommen hat.
Ok, an diesem Zitat wird auch klar, das Iluvatar seiner eigenen Schöpfung (=Gedanken, Ainur) nicht hilflos ausgeliefert ist. Er hat nicht einfach seine Kinder entlassen und sie sich dann selbst überlassen.
Aufgrund seiner ursprünglichen Gedanken, können alle nur das machen, was vorgegeben wurde. Die Ainur sind Werkzeuge. Sie können machen, was sie wollen, aber nur im
Rahmen der Vorgabe. Nichts kann dem entgegen laufen, was ER sich nicht so gedacht hätte. Woraus wieder folgt, Melkor (oder das Böse, denn Melkor hatte eine Willensfreiheit, wie wir uns alle einig sind) nur das tun, was ihm zugedacht war. Das ist die Größe Iluvatars, wie du Mellon es nennst. Er verbindet das Gute und das Böse. Ohne das eine, ist das andere nicht.
Auch sagt ER etwas später zu Melkor, als er allen zeigt, was ihre Musik kann, noch etwas entscheidendes: „Und du, Melkor, wirst all die heimlichen Gedanken deines Geistes entdecken, und wirst erkennen,
nur ein Teil des Ganzen sind sie und
ihm untertan.“
Untertan, d.h. er ist nur Werkzeug und muß sich den Gesetzmäßigkeiten beugen. --> Dies deutet auch auf einen Plan. Mehr dazu unten.
Daher bin ich der Meinung, das Böse war Teil des großen Plans von Iluvatar. ER hat den Plan nicht bis in kleinste durchgeplant, die Ainur entwickeln ihre eigene Musik (ihre eigene Ausdrucksweise, im Rahmen der Vorgaben von IHM). Aber in groben Zügen stand das Konzept quasi.
Es gibt das Gute
und das Böse. Auch in dem was sich Iluvatar erdacht hat. Aber nur beides zusammen kann eine Musik ergeben. Es kann nicht dem Großen und Ganzen entgegen laufen, da es sich sonst außerhalb dessen befindet.
Woher sollte sonst das Böse kommen. Einfach so aus dem Nichts auftauchen? Nur weil Melkor sich so entschieden hat, ist es
da?
Und Iluvatar hatte einen Plan?
Ich denke schon.
ER wird sich sicher nicht hingesetzt haben und alles bis ins kleinste durchdacht haben. Er wird sich nicht überlegt haben, das Hobbits klein sind und behaarte Füße haben o.ä.
ER wird aber auch nicht eines schönen Tages, weil IHM "einfach danach war", gedacht haben und "schwups" waren die Ainur da.
Sondern aus der Gesetzmäßigkeit heraus, daß ER ein Schöpfer ist (ist er doch oder?), etwas geschaffen haben. D.h. in gewissem Umfang muß er eine Vorstellung gehabt haben, von dem was er tut. Ein Schöpfer
schafft etwas, sonst wäre er keiner.
Bei dem einen oben genannnten Zitat, ist die Rede vom
Ganzen. IHMO ein eindeutiger Hinweis auf einen Plan.
(Übrigens kann ich nur mit dem Sil, den NaM und sonstigem argumentieren, weil ich immer noch nicht im Besitz der Briefe bin. Ich bitte daher, um Nachsicht, bei evetuell zu einseitigen Argumenten.
)