Fanfiction

Alles rund um die Person J.R.R. Tolkien, Biographie des Autors, Inhaltliches zu Tolkiens Werken, Fragen zu Mittelerde, deutsche Übersetzungen (Carroux, Krege, Scherf & Co.)

Fanfiction

Beitragvon Smaug » Di, 25 Mär 2003, 20:19

Es gibt ja mehrere Versuche von Fans, die Geschichte Mittelerdes, die mit dem Herr der Ringe endete, fortzusetzen.
Ich fand das immer ziemlich idiotisch, aber mit dem Buch "Das Vierte Zeitalter" von Louise Lother gibt es ein ganz gutes Exemplar dieser Art, wie ich finde.

Kennt jemand das Buch auch (wird leider nicht mehr vertrieben)? Und hat jemand andere Fortsetzungen gelesen und kann dazu was sagen? Es geistern ja gar nicht mal wenige Versuche im Internet rum, ich hab aber noch keine Zeit (oder vor allem Lust :oops: ) gehabt, mir die näher anzuschauen. Aber vielleicht gibts ja da auch empfehlenswertes?
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Beitragvon Gimli » Di, 25 Mär 2003, 20:55

Fiongolfin hat das 4.Zeitalter!

Jetzt müsste der nur noch vorbeischauen

Habe "Das 4.Zeitalter" auch ewig gesucht,aber nix gefunden :(

Muss ich es halt mal von Fingo holen! :P
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Beitragvon Mark » Mi, 26 Mär 2003, 7:27

Ich kann mit den Fortsetzungen, Ausschmückungen oder Weiterdichtungen von Tolkiens Mittelerde-Geschichten durch andere Autoren nichts anfangen, ebenso ist mir die Fabulierkunst der Rollenspiel-Adaptionen ein Graus. Christopher Tolkiens Herausgebertätigkeit kann ich als "Bearbeitung" gerade noch akzeptieren, aber alles andere ist doch Anmaßung. Wenn die besagten Autoren ihre Geschichten woanders als in Mittelerde spielen lassen würden, interessierte sich nämlich niemand dafür. ...meine Meinung ;)

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Beitragvon Smaug » Mi, 26 Mär 2003, 15:03

Tja, was die Rollenspiel-Prosa angeht kann ich Dir da zustimmen, aber vor allem deswegen, weil sie i.a. einfach schlecht ist und zu Tolkiens Werken überhaupt nicht passt. Orks und Hobbits sind ja inzwischen fast schon Allgemeingut, aber ansonsten sehe ich meist nicht allzuviele Verbindungen zu Tolkien.

Aber das meinte ich auch nicht. Ich zweifel auch nicht dran, daß das, was Fans als bewußt zu Mittelerde gehörig schreiben oft auch nicht sehr toll ist und Tolkiens Absichten häufig völlig widerspricht. Aber Tolkien selbst sagte (in den Briefen glaub ich), daß er einmal die Absicht hatte, große und kleine zusammengehörige Geschichten zu schreiben, manche vollständig, manche nur angedeutet, die auch von anderen Händen ergänzt werden sollten.

Ist das eine Rechtfertigung? keine Ahnung. Aber ich möchte nicht kategorisch ausschließen, daß da auch manche Schätze dabei sein könnten.

Christopher Tolkien hat ja keine eigenen Geschichten geschrieben sondern nur vorhandene seines Vaters gesichtet, sortiert und mit Anmerkungen versehen, da kann ich gar nichts verwerflichesb dran entdecken.

Ist übrigens auch nur meine Meinung :roll:
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Beitragvon Mark » Mi, 26 Mär 2003, 20:20

Vielleicht liegt's bei mir daran, daß ich bis jetzt eigentlich nur ziemlich schlechte Sachen in der Richtung gelesen habe. Ganz "klasse" finde ich z.B., wenn Leute protestieren, daß im Prolog des 1. Films nur männliche Ringgeister zu sehen sind - wo doch eine Frau dabei sein müßte! :lol:
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Beitragvon Gimli » Mi, 26 Mär 2003, 20:23

Das mit der Frau hab ich auch schon gehört

aber wer war diese Frau? Und wann wird das erwähnt? Und wo?
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Beitragvon Smaug » Mi, 26 Mär 2003, 22:25

Namentlich erwähnt wird nur Khamul, in der Hierarchie der Ringgeister die Nummer 2. Gothmog, der Statthalter von Minas Morgul, war evtl. auch ein Nazgul. Und der Hexenkönig war wohl auch männlich.

Beim Rest, wer weiß, warum keine Frauen? Ziemlich zickig waren sie ja :D :D :D
Von wem krieg ich jetzt Haue?
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Beitragvon Gimli » Do, 27 Mär 2003, 13:52

Aber welche Frau könnte es dann seiN? Ich mein soviele weibliche Herrscherinnen gab es unter den Menschne ja nicht,oder? Mir fällt nur Haleth ein und tar Telperien , aber die waren ja alle vor dem Ringschmieden
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Beitragvon Smaug » Fr, 28 Mär 2003, 19:37

Naja, es gab wohl noch eine ganze Menge, deren Namen nicht bekannt waren.

Aber ehrlich gesagt halte ich es nicht für sehr wahrscheinlich, daß es tatsächlich weibliche Nazgul gab.
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Beitragvon Aldarion » Do, 01 Mai 2003, 11:08

Kennt jemand von Euch das Buch "Die dunkle Macht"?

Wird gerade bei ebay zu Hauf angeboten und stellt eine Fortsetzung des HdR dar.

Vielleicht hat es ja jemand von Euch schon gelesen...
"And he, that breaks a thing to find out what it is, has left the path of wisdom."

http://www.die-grauen-anfurten.de
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Beitragvon Gimli » Do, 01 Mai 2003, 13:48

Hmm
ich hatte da mal nen Link zu der Site, da konnte man das erste Kapitel lesen
Weiß aber nich mehr wo der hin is :oops:
Hab das Kapitel auch nicht gelesen, weil ich keine zeit hatte
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Beitragvon Aldarion » Do, 01 Mai 2003, 16:06

Habe den Link gefunden: http://www.buchtip.net/
Werde ich mir gleich mal durchlesen...
"And he, that breaks a thing to find out what it is, has left the path of wisdom."

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Beitragvon Mark » Do, 01 Mai 2003, 16:58

Aha, "Die dunkle Macht"... habe mir gerade die dazugehörige Website http://www.die-dunkle-macht.net angesehen. Wie schrecklich, peinlich, anmaßend, irrelevant :lol:

Sorry, bei sowas wird mir ganz schlecht, und lesen werde ich ganz bestimmt nichts davon. ;)

"Nach etlichen Kurzgeschichten und Erzählungen, schrieb sie nun die Fortsetzung des Erfolgsromans." *kopfschüttel*

Ich frage mich nur, wie sie diese Aktion mit dem Estate geregelt hat. Wahrscheinlich gar nicht...
Zuletzt geändert von Mark am Do, 01 Mai 2003, 20:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Aldarion » Do, 01 Mai 2003, 18:20

Andri, ich glaube Du hast recht.

Die Webseite ist eine einzige Selbstbeweihräucherung und beim Lesen des Probekapitels kräuseln sich einem die Zehennägel

Zitat: "Der Gerstenmann Butterblüm geleitete sie nach draussen und wünschte ihnen für ihre Reise alles Gute"

...und der Gandalf und der Aragorn zogen fort mit dem Gimli und dem Legolas...

*Uahhrgg*
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Beitragvon Gimli » Do, 01 Mai 2003, 19:14

*gg*
hört sich wirklich nicht sehr schön an *gg* :lol:
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Beitragvon Mark » Do, 01 Mai 2003, 20:34

Mir mißfallen solche Unternehmungen aber auch ganz allgemein, unabhängig von der konkreten Durchführung in diesem speziellen Fall, d.h. es ist mir eigentlich egal, wie gut oder schlecht eine derartige Geschichte geschrieben ist. Es geht einfach darum, daß es anmaßend ist, eine unautorisierte "Fortsetzung" zu einem Meisterwerk zu schreiben. Wer braucht schon "Vom Winde verweht II", "Das Dschungelbuch II" oder "Die Bibel II"? ;) Besonders mag ich es (ironisch gemeint), wenn es dann noch heißt: nach x Jahren endlich die langerwartete Fortsetzung. Von wem denn bitte?

Übrigens gibt es auf der Website zu dem Buch ein Forum, da sollte man doch glatt mal seine Meinung posten... naja, lieber nicht, ich bin doch eigentlich ein friedlicher Mensch. ;)
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Die Dunkle Macht

Beitragvon Turwaith » Fr, 19 Nov 2004, 20:53

Ich habe im Internet das Buch gesehen und habe ein bisschen nachgelesen.
Es soll ja eine neue Trilogie werden und ich wollte mal fragen ob jemand die Bücher kennt und ob sie Tolkien würdig sind :) :) :)
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Beitragvon knechtodawas » Fr, 19 Nov 2004, 22:46

Ich habe bisher die unterschiedlichsten Meinungen zu diesem Roman gehört. Allerdings werde ich ihn garantiert nicht lesen, egal wie gut er geschrieben ist. Mittelerde darf man interpretieren, analysieren, dokumentieren und kartographieren, aber bitteschön nicht imitieren. Tolkiens Welt sollte man so lassen wie sie ist. Ich hätte auch Angst, dass sich mein Wissen über die "wirklichen" Geschehnisse in Mittelerde mit dieser Fan Fiction vermischt.
Er war der geborene Maler. Keiner von den ganz großen natürlich; und doch hat ein Blatt von Tüftler seinen eigenen Reiz.
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Beitragvon Mark » Sa, 20 Nov 2004, 0:39

knechtodawas hat geschrieben:Mittelerde darf man interpretieren, analysieren, dokumentieren und kartographieren, aber bitteschön nicht imitieren. Tolkiens Welt sollte man so lassen wie sie ist.

Statt "imitieren" würde ich "verfälschen" sagen (indem man einfach selber etwas hinzudichtet), ansonsten bin ich genau knechts Meinung.

(Posting geändert am 14.10.2007)
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Beitragvon Heidi » Sa, 20 Nov 2004, 16:19

Grundsätzlich bin ich ebenfalls der Fanfiction 'abgeneigt'. Sie ist meist miserabel geschrieben und deshalb für mich auch so gar nicht lesbar. Aber die, denen das Spaß macht - und nicht kommerziell verwerten -, sollen das auch tun dürfen. Die Wetl ist groß, und es ist Platz für viele.

Nun noch ein paar Gedanken zur 'Fortsetzung von Meisterwerken':

Literarische Stoffe sind unser aller Besitz. Sie gehören niemandem und stehen uns allen zur Verfügung. Es gehört zu den schönsten literarischen Traditionen, dass die uralten Stoffe immer wieder aufgegriffen und neu geschrieben (oder verfilmt) wurden. Ich weiß, ihr meint das anders. Aber so wie Mittelerde nicht von Tolkien erfunden, sondern weiterentwickelt bzw. von ihm variiert worden ist, so ist es das Recht späterer Generationen, das gleiche mit seinem Mittelerde zu machen.

Beispiele für die ebengenannten 'literarischen Traditionen':
Der Film 'Orphee' von Cocteau basiert auf den alten Orpheus-Sagen.
Goethes 'Faust' ist eine Umarbeitung der alten Faust-Puppenspiele.
Goethe hat eine Fortsetzung der 'Zauberflöte' geschrieben.
Die Werke von Sophokles sind von Heiner Müller modernisiert und verändert worden.
Karl Immermann hat Goethes 'Wilhelm Meister' fast imitiert in seinen 'Epigonen'.

Ich glaube, dies geschieht, solange es Literatur gibt. Es gibt immer schlechte Nachhahmer und brilliante Erneuerer der gleichen Stoffe.

Allerdings wenn das 'Auspinseln' von Tolkiens Werken - was ja die Eigenart der Fanfction ist - den literarischen Anspruch erhabt, im Sinne von Tolkien zu sein: dann werde auch ich fuchsig. An Tolkiens Werk gibt es nichts auszupinseln. Auch was er NICHT geschrieben hat, ist Teil der Werkstrukutr. Es ist meines Erachtens einer der größten Irrtümer der Fans, dass das Werk Tolkiens besser wird, je mehr Details man noch hinzuerfindet und geistig einfügt.

Aber neue Werke mitsamt dem Inventar, das Tolkien erfunden hat, schreiben und weiterentwickeln - das halte ich für legitim. Das geschieht auch ständig, und die Schriftsteller befruchten sich da gegenseitig.


Gruß
Inken
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Beitragvon A_Brandybuck » So, 05 Dez 2004, 22:21

Ojeoje, nicht nur das es richtig nachgemacht klingt (negativ gemeint), der Schreibstil ist ja grauenhaft.
Ich werde auf jeden Fall die Finger davon lassen.
Wenn jemand sich für eine Fortsetzung interessiert, in einem anderen Forum wurde mal eine Erzählung gepostet (oder vielleicht doch eher fast ein Buch), welche als Fortsetzung gedacht war (nicht kommerziell).
http://forums.middle-earthonline.com/showthread.php?t=2805
„I don't know half of you half as well as I should like, and I like less than half of you half as well as you deserve."

http://www.tolkien-buecher.de
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Mittelerde im Rollenspiel

Beitragvon Halatir » Mi, 05 Jan 2005, 21:56

Hallo...? Noch jemand hier...? Ich weiß, es kommt etwas spät, aber zu dem, was weiter oben zu Rollenspiel-Verwurstungen des HdR gesagt wurde, kann ich nicht schweigen, bin ich doch einer derjenigen, die es sich anmaßen, in Tolkiens literarischer Hinterlassenschaft selbst ein bischen herumzuwerkeln.
Schon zu Beginn meiner Karriere als Rollenspielleiter war es mir klar, daß ich mich nicht mit irgendwelchen Plagiaten wie der Welt Aventurien des "schwarzen Auges" (des wohl bekanntesten deutschen Rollenspiels) zufriedengeben, sondern in Mittelerde selbst Abenteuer erleben wollte. Damals gab es noch das "Middle Earth Roleplaying Game" aus Amerika (wurde später sogar ins Deutsche übersetzt, ist aber zum Glück seit langem wieder eingestellt). Dies gekauft, mußte ich erkennen, daß es zwar einiges an Hintergrundmaterial lieferte (unter anderem ein kleines Eldarin-Wörterbuch, das es damals anderswo nicht zu kaufen gab), aber frei war von jeglicher Tolkien-Atmosphäre. Es war halt einfach nur irgendein Fantasy-Rollenspiel, nicht DAS große Mittelerde-Rollenspiel. Also machte ich mich daran, eigene Szenarien und Abenteuer zu entwerfen, die (wie ich hoffte), den Geist des HdR eher treffen sollten. Eine Rechtfertigung für dieses Sakrileg fand ich später in einer Bemerkung (soll der Professor wohl so gesagt haben, wo genau es steht, weiß ich grad nicht), daß Tolkien sich durchaus dem Gedanken nicht ganz verschloß, daß andere durch Malerei, Musik usw. ihren eigenen Beitrag zu seinen Werken leisten könnten. Das schwierigste an diesem Unternehmen war, meine eigenen Machwerke möglichst genau mit den Ereignissen des HdR und v.a. der überwältigenden Fülle von Sagen und Geschichten, den lebendigen Kulturen und den einmaligen Charakteren in Einklang zu bringen. Aber es hat halt auch tierisch Spaß gemacht, dadurch wieder einmal tief in die Welt von Tolkien einzutauchen.
Der weibliche Nazgul ist glaube ich erst mit dem Rollenspiel zum Film aufgekommen (welches ich mir nicht gekauft habe, lediglich das ziemlich schön gemachte Landkartenset besitze ich) . Ist meiner Meinung nach aus der Luft gegriffen (wenn auch nicht wirklich unmöglich).
Meine Rollenspielrunde trifft sich inzwischen nur noch etwa zwei- bis dreimal im Jahr. Wir spielen weiterhin nach eigenen Regeln eigene Szenarien. Leider muß es für meine Spieler immer wieder das Ende des dritten Zeitalters sein (wahrscheinlich hoffen sie insgeheim, sich einmal in Bruchtal alleine mit Arwen auf irgendeiner Brücke zu treffen), obwohl ich mir sehr gut vorstellen könnte, auch mal in die früheren Zeitalter abzutauchen, vielleicht in die Zeit, als die Menschen gerade erst begannen, mit den Eldar Kontakt aufzunehmen, und der Schatten Morgoths schwer auf ganz Mittelerde lastete...(seufz)...vielleicht wird ja noch mal was draus.
Zum Vierten Zeitalter ist ja leider nicht viel zu sagen: welche Bedrohung könnte Sauron und seinen Meister in den Schatten stellen? Welche Helden könnten größer sein als die Elbenfürsten von einst, die nun alle entweder erschlagen oder nach Valinor gegangen sind? Lediglich die Tatsache, daß meine Spieler dann auch endlich mal Hobbits spielen könnten, würde dem vielleicht einen gewissen Reiz geben (bis zum Ende des Dritten Zeitalters ist ja außer Bilbo, Frodo, Pippin und Merry noch kein anderer Halbling auf Abenteuer gezogen und das bleibt auch in meiner Rollenspielrunde so - mit den feststehenden Tatsachen des Buches dulde auch ich keine faulen Kompromisse). Aber auch das steht noch in den Sternen.
Ihr seht also: man kann durchaus den Frevel begehen UND Spaß dabei haben, in Mittelerde rollenzuspielen. Würde gerne eure Meinungen dazu hören. Bis dahin.
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Beitragvon Heidi » Mi, 05 Jan 2005, 23:06

Hallo Halatir,

ich glaube nicht, dass hier jemand abstreiten wollte, dass man mit Rollenspiel oder mit privaten Fortsetzungen SPASS haben kann.

Sonst täten es ja auch nicht so viele.

Rollenspiel ist, wie das Wort sagt, ein Spiel. Vielleicht ein Gesellschaftsspiel?

Auch Fanfiction ist eine Art Spiel.

Beides aber hat nichts mit Kunst zu tun. Ich glaube auch nicht, dass Rollenspieler und Fanfic-Schreiber diesen Anspruch haben.

Tolkiens Werk aber gehört in den Bereich Kunst. Ob in die hohe oder in die mittlere, darüber wird sich gestritten, aber Künstler ist er.

Rollenspiel und Fanfiction kann keine Kunst sein, per definitionem nicht. Deshalb können beide keine legitimen 'Fortsetzer' von Tolkiens Werk sein.

Ich glaube aber, dass man in beiden Betätigungen viel lernen kann.
Auf der anderen Seite aber sich auch einiges verderben kann. Viele reduzieren dann auch Tolkiens künstlerisches Werk auf den Rollenspielgedanken und nehmen das Künstlerische nicht mehr wahr, leugnen es sogar oft.
Und der Fanfic-Schreiber könnte glauben, ein künstlerisches Werk würde vollständiger oder besser, wenn man es auspinselt. Das ist ebenfalls ein Irrtum.

So hat alles ein Für und ein Wider.



Grüße
Inken
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Beitragvon Mark » Do, 06 Jan 2005, 1:43

Rollenspiel und Fanfiction kann keine Kunst sein, per definitionem nicht.

Intuitiv würde ich das sofort unterschreiben. Aber könntest du die Argumentation genauer erläutern?
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Beitragvon Halatir » Do, 06 Jan 2005, 19:54

Hallo Inken,

stimmt schon, daß Rollenspiel- und Fan-Geschreibsel nicht wirklich Kunst sein können. Man schafft halt keine eigenständige Werke, sondern baut "nur" auf denen eines anderen auf. Kein Maler könnte sich einen Namen machen, indem er einfach den Stil eines der großen Meister imitiert oder ein berühmtes Bild nachmalt und es mit ein paar Erweiterungen hier und da ausschmückt. Tolkien hat etwas ganz eigenes, erstaunliches geschaffen und ist daher sicher ein außerordentlicher Künstler und ich würde mir niemals anmaßen zu behaupten, sein Werk weiterzuführen oder gar zu verbessern (wie soll das überhaupt gehen?). Genau wie Du wahrscheinlich auch, ärgere ich mich regelmäßig, wenn wieder irgend ein eher durchschnittlicher Fantasy-Roman als "würdiger Nachfolger" des Herrn der Ringe angepriesen wird und derlei Scherze. Vielleicht hätte ich besser schreiben sollen, daß ich aus der Bemerkung Tolkiens, daß andere eingeladen seien, mit ihrer Kunst seine Schöpfungen weiter auszufüllen, nur eine gewisse Rechtfertigung für mein Tun (das ich gewiß nicht für hohe Kunst halte) ziehen kann. Ich ersetze einfach die Worte "ihrer Kunst" in diesem Zitat mit "ihren Mitteln" und schon ist mein Gewissen einigermaßen beruhigt. Rollenspiel ist mein Hobby. Wenn ich es für eine Kunstform halten würde, könnte ich wahrscheinlich nur halb so viel Spaß damit haben, weil ich es mit sehr viel mehr Ernst und Leidenschaft betreiben müßte.

Vielleicht sollten wir das Thema damit in diesem Forum beenden. Wie Aldebaran an anderer Stelle vorgeschlagen hat, werde ich wohl im Tolkienisten-Forum ein neues Thema "Rollenspiel in Mittelerde" aufmachen. Vielleicht schaust Du ja trotzdem mal vorbei?
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