Hallo allerseits,
also eins vorab: ich habe die HoME nicht komplett gelesen. Und ja, für jeden der nicht exzellent Englisch spricht ist das wirklich schwer.
Aber es lohnt sich. Erstmal ist es spannend und interessant für jeden Mittelerde-Liebhaber. Fast noch interessanter ist es jedoch aus literarischer Sicht: Es gibt fast keinen anderen Autor (der zudem auch noch so tolle Sachen geschrieben hat), bei dem es möglich wäre, so gut den Schöpfungsprozess eines Werkes mitzuverfolgen. Man kann etwas über die Denkweise Tolkiens lernen und über die Art, wie er an seiner Mythologie gearbeitet hat. Auch erfährt man, welche Details ihm besonders wichtig waren und was ihn veranlasste, von diesem oder jenen Aspekt verschiedene Versionen anzufertigen.
Meiner Meinung nach muss man die HoME auch nicht wie einen traditionellen Roman lesen, dann können die Fußnoten sicher stören. Man sollte es vielmehr als ein Nachschlagewerk betrachten. Wenn man sich für einen besonderen Aspekt Mittelerdes interessiert, kann man hier alles dazu nachlesen, was Tolkien zu diesem Aspekt geschrieben hat (was allerdings durchaus widersprüchlich sein kann). Aus diesem Grund kann ich auch nur empfehlen, sich zuzätzlich zur HoME den HoME-Index zuzulegen, um schneller die Textstellen zu finden, auf die es einen ankommt.
Wer sich mehr dafür interessiert, sollte sich mal hier umschauen:
http://webdb.uni-graz.at/~katzer/home.html
Imrahil aka Gloin